Dokumentation der Fachtagung
"Reale Utopien – Gemeinschaftliche Wohnformen als Trittsteine der Stadtentwicklung"
Datum: 20. Juni 2019
Ort: Begegnungszentrum oskar, Potsdam
Programm
Welche Möglichkeiten bieten neue Formen des gemeinschaftlichen Wohnens für die Stadtentwicklung und mit welchen Instrumenten lassen sich neuen Wohnformen fördern und umsetzen?
Über diese und viele weitere Fragestellungen diskutierten auf der Fachtagung über 80 Akteure aus Forschung, Politik und Praxis in Potsdam. Eingeladen hatte das IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) sowie das Ingenieurbüro für Stadt- und Regionalplanung Plan und Praxis.
Auf der Tagung wurden die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojekts vorgestellt, das in Kooperation mit der Stadt Potsdam Potenziale und Umsetzungsmöglichkeiten für gemeinschaftliche Wohnformen untersucht. Deutlich wurde: Gemeinschaftliches Wohnen bietet vielfältige Vorteile: sozial, wirtschaftlich und ökologisch. Rund 44 Prozent der Potsdamer könnten sich vorstellen, jetzt oder in Zukunft gemeinschaftlich zu wohnen und rund 23 Wohnprojekte mit über 500 BewohnerInnen gibt es schon in der Landeshauptstadt.
In Zukunft will die Stadt Potsdam gemeinschaftliche Wohn- und Bauprojekte noch stärker unterstützen. So zitierte der auf der Tagung anwesende Journalist Peter Degener den Potsdamer Baubeigeordneten Bernd Rubelt im Tagungsbericht der "Märkischen Allgemeinen" mit den folgenden Sätzen: "Gemeinschaftliche Wohnformen, zum Beispiel als Baugruppen, sind wichtige Bausteine im Stadtgefüge. Die Akteure wirken oft identitätsstiftend für das Quartier und schaffen zusätzliche Angebote. Die Stadt Potsdam ist daher interessiert daran, gute Rahmenbedingungen für gemeinschaftliche Wohnformen vorzuhalten". Diese Aspekte, so sagte Rubelt weiter auf der Tagung, sollten auch bei zukünftigen Vergabeverfahren, beispielsweise bei der Entwicklung des geplanten Quartiers in Krampnitz stärker berücksichtigt werden.
Als weiterer Schritt ist in Potsdam im Herbst 2019 ein Workshop mit verschiedenen Akteuren vorgesehen (freie Projektgruppen, kommunale und private Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, Politik und Verwaltung), um Stand und Perspektiven für gemeinschaftliche Wohnformen zu diskutieren.
Präsentationen
Drei Präsentationen wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt:
Christine Henseling, IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung: "Soziale, ökologische und ökonomische Effekte und Potenziale gemeinschaftlicher Wohnformen"
Cord Soehlke, Baubürgermeister, Universitätsstadt Tübingen: "Wie Tübingen zum Innovationslabor im Wohnen wurde"
Gregor Jekel, Fachbereichsleiter Wohnen, Arbeit und Integration, Landeshauptstadt Potsdam
und Holger Pietschmann, Geschäftsführer Plan und Praxis, Berlin: "Reallabor: Was geht in Potsdam?"